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Datensicherheit in Cloud-basierten vs. lokalen ERP-Systemen
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Lesezeit 9 Minuten

Datensicherheit in Cloud-basierten vs. lokalen ERP-Systemen

In einer zunehmend digitalisierten Welt müssen Unternehmen ihre Daten vor Cyberangriffen und Datenverlust schützen. Viele sind der Ansicht, die Speicherung von Daten in den eigenen Räumlichkeiten sei die sicherste Option, doch tatsächlich könnten Cloud-basierte Lösungen KMUs noch bessere Sicherheit bieten.

Cyberangriffe auf Unternehmen nehmen zu

Laut Check Point Research stieg die Zahl der Cyberangriffe im ersten Quartal 2025 weltweit um 47 % gegenüber dem Vorjahr und erreichte 1.925 Angriffe pro Unternehmen und Woche.

Statista berichtet, dass der Fertigungssektor mit einem Anteil von 10 % im Jahr 2018 auf 26 % im Jahr 2024 die am stärksten betroffene Branche ist.

Im Vereinigten Königreich haben 43 % der Unternehmen in den letzten 12 Monaten eine Verletzung der Cybersicherheit oder einen Angriff erlebt, wobei Phishing-Angriffe am häufigsten vorkamen.

Diese Statistiken mögen ein düsteres Bild zeichnen, doch mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie Datenverluste und -risiken mindern und verhindern. Sehen wir uns an, ob ein Cloud-basiertes oder ein lokales ERP-System eine stärkere Grundlage für den Schutz Ihrer Geschäftsdaten bietet.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Cloud-basierten und lokalen ERPs

Grundsätzlich unterscheiden sich Cloud-basierte und lokale ERP-Systeme in der Art ihrer Bereitstellung und der erforderlichen Infrastruktur. Ein Cloud-basiertes ERP-System ist eine Software, die alle Daten auf Cloud-Servern speichert, sodass das System nur über das Internet zugänglich ist. Ein lokales ERP-System wird hingegen auf der Hardware in Ihrem Unternehmen installiert. Hier erfahren Sie, wie sich diese Bereitstellungsmethode auf andere Aspekte der Software auswirkt:

Kosten

Während herkömmliche lokale ERP-Systeme Zehntausende, wenn nicht sogar Hunderttausende Euro kosten können, fallen für Cloud-basierte Systeme in der Regel deutlich geringere monatliche oder jährliche Gebühren an. Darüber hinaus erfordern lokale Systeme dedizierten Platz, Personal und Ausrüstung für die Verwaltung der IT-Infrastruktur, was den Preis noch weiter in die Höhe treibt. Cloud-basierte Software wird vom Softwareanbieter gehostet, sodass keine Server, Serverräume und IT-Mitarbeiter erforderlich sind.

Implementierungszeit

Im Allgemeinen lassen sich Cloud-basierte ERP-Systeme wesentlich schneller implementieren. Da keine Server und andere Infrastruktur eingerichtet werden müssen, können Unternehmen die Software innerhalb weniger Tage oder Wochen nutzen. Lokale Systeme erfordern deutlich mehr Zeit für die Einrichtung der Infrastruktur, die Installation der Software, die Konfiguration und das Testen, wodurch sich die Implementierungszeit auf mehrere Monate verlängern kann.

Wartung und Updates

Bei einem Cloud-basierten ERP-System werden Wartung und Updates vollständig vom Softwareanbieter übernommen. Updates werden in der Regel automatisch bereitgestellt, sodass alle Benutzer von den neuesten Funktionen und Sicherheitspatches profitieren, ohne dass sie etwas tun müssen. Bei lokalen Systemen ist das Unternehmen für die Wartung der Software und Hardware, die Installation von Updates und die Fehlerbehebung verantwortlich.

Skalierbarkeit

Mit Cloud-basierten Systemen können Sie ganz einfach Benutzer hinzufügen, den Speicherplatz erweitern oder Ihren Tarif anpassen, wenn Ihr Unternehmen wächst, ohne in neue Hardware investieren zu müssen. Vor-Ort-Systeme sind jedoch nur begrenzt skalierbar und erfordern oft zusätzliche Server, Softwarelizenzen und Konfigurationsarbeiten, um die Kapazität zu erweitern, was den Prozess komplexer und kostspieliger macht.

Zugänglichkeit

Einer der wichtigsten Vorteile von Cloud-basierten ERPs ist die Zugänglichkeit. Benutzer können sich von überall aus mit einer Internetverbindung in das System einloggen, was Remote-Arbeit und einfachen Zugriff von mehreren Standorten aus ermöglicht. Lokale ERPs sind in der Regel auf das interne Netzwerk des Unternehmens beschränkt, es sei denn, es werden spezielle (und oft komplexe) Fernzugriffslösungen implementiert.

Sicherheit

Cloud-basierte ERP-Anbieter setzen in der Regel starke Sicherheitsmaßnahmen auf Unternehmensniveau ein, darunter Datenverschlüsselung, Intrusion-Detection-Systeme und häufige Backups. Diese Systeme werden von speziellen Cybersicherheitsteams verwaltet, die einen besseren Schutz bieten als kleine und mittlere Unternehmen intern gewährleisten können. Im Gegensatz dazu hängt die Sicherheit eines lokalen ERP-Systems vollständig von den internen Kapazitäten des Unternehmens ab, was zu Schwachstellen führen kann, wenn die erforderlichen Ressourcen und Fachkenntnisse fehlen.

Veraltete Systemsoftware

Veraltete Software ist ein häufiges Risiko. Oft verwenden Unternehmen veraltete Systeme oder verzögern die Installation von Updates und Sicherheitspatches, sodass bekannte Sicherheitslücken ungeschützt bleiben. Cyberkriminelle suchen regelmäßig nach solchen Schwachstellen und nutzen sie aus, um sich unbefugten Zugriff zu verschaffen. Ebenso können schlechte Datenbackup-Praktiken wie seltene Backups, die Speicherung von Backups im selben Netzwerk oder das Versäumnis, die Wiederherstellungsfunktionen zu testen, dazu führen, dass Daten bei einem Ausfall dauerhaft verloren gehen.

Physische Risiken

Abgesehen davon, dass unerwünschte Personen über virtuelle Mittel Zugriff auf Ihre Daten erhalten können, gibt es auch physische Gefahren wie Brände, Naturkatastrophen oder physische Eingriffe. Wenn ein Brand oder eine Überschwemmung Ihre physischen Server zerstört, sind alle Ihre Daten unwiederbringlich verloren. Ebenso könnten böswillige Personen ohne geeignete Sicherheitsmaßnahmen in Ihre Räumlichkeiten eindringen und Ihre Daten stehlen oder löschen.

Warum Cloud-basierte Lösungen für KMU sicherer sein können

Ein Cloud-basiertes ERP-System kann viele der Cybersicherheitsrisiken, denen kleine Unternehmen ausgesetzt sind, erheblich reduzieren, insbesondere wenn es mit guten Sicherheitspraktiken implementiert wird. So funktioniert es:

Zentrale, sichere Datenspeicherung

Einer der Hauptvorteile von Cloud-basierter Software besteht darin, dass Ihre Geschäftsdaten auf professionell verwalteten Cloud-Servern gespeichert werden. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, lokale Server zu warten, die anfälliger für Diebstahl, Feuer oder Systemausfälle sind. Cloud-Rechenzentren unterliegen in der Regel strengen physischen und digitalen Sicherheitsstandards, wodurch das Risiko eines unbefugten Zugriffs oder Datenverlusts verringert wird.

Automatische Updates und Patches

Kleine Unternehmen mit lokaler Software vernachlässigen Updates oft, es sei denn, sie sind aufgrund finanzieller und zeitlicher Einschränkungen unbedingt erforderlich. Dies kann jedoch potenzielle Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Ein Cloud-basiertes System hingegen wird vom Anbieter gewartet und aktualisiert, sodass immer die neueste Version mit aktuellen Sicherheitspatches ausgeführt wird.

Zugriffskontrolle und Benutzerberechtigungen

Einige ERP-Systeme ermöglichen es Unternehmen, die Benutzerzugriffskontrollen zu verwalten. Das bedeutet, dass Mitarbeiter nur auf die Daten und Funktionen zugreifen können, die für ihre Aufgaben erforderlich sind, wodurch das Risiko eines versehentlichen oder böswilligen Datenmissbrauchs verringert wird.

Regelmäßige Backups und Notfallwiederherstellung

Viele Cloud-basierte ERP-Plattformen erstellen automatisch regelmäßige Backups. Dies reduziert die Auswirkungen von Ransomware-Angriffen oder versehentlichem Löschen von Daten erheblich. Im Notfall können Ihre Daten wiederhergestellt werden, ohne dass Sie auf interne Backups angewiesen sind, die in kleinen Unternehmen oft schlecht gepflegt sind.

Verschlüsselung und Sicherheit der Datenübertragung

Häufig wird die gesamte Kommunikation zwischen dem Server und dem Benutzer verschlüsselt, um die Daten vor dem Abfangen zu schützen. Sensible Daten, die auf Cloud-Servern gespeichert sind, werden manchmal auch im Ruhezustand verschlüsselt, um das Risiko im Falle einer Sicherheitsverletzung zu minimieren. Dieses Schutzniveau übersteigt in der Regel die Möglichkeiten kleiner Unternehmen.

Was SaaS-Unternehmen in der Regel tun, um Ihre Daten zu schützen

  • Datenhosting und Zugriffskontrolle. Alle Kundendaten werden auf dedizierten physischen Servern gespeichert, auf die nur autorisierte Mitarbeiter Zugriff haben. Kunden greifen ausschließlich über die Anwendungsoberfläche auf ihre Daten zu, nicht direkt.
  • Backups und Notfallwiederherstellung. Es werden kontinuierlich verschlüsselte Backups erstellt und an separaten Standorten gespeichert, um Ihre Daten im Falle eines Hardwareausfalls, eines Brandes oder einer Katastrophe zu schützen.
  • Sichere Verbindungen. Die gesamte Kommunikation wird verschlüsselt, sodass Daten über öffentliche oder drahtlose Netzwerke nicht gelesen werden können.
  • Richtlinien für den Datenzugriff. Support-Mitarbeiter können nur dann auf Kundendaten zugreifen, wenn ihnen dies ausdrücklich gestattet wurde. Die Mitarbeiter sind an Vertraulichkeitsvereinbarungen gebunden.
  • Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen. Sitzungszeitlimits, strenge Passwortvorschriften, Zwei-Faktor-Authentifizierung und IP-Beschränkungen bieten zusätzlichen Schutz.
  • Zuverlässigkeit. Das Unternehmen überwacht den Serverstatus rund um die Uhr und hält Hot-Spare-Komponenten für einen nahtlosen Failover bereit. Die Serviceverfügbarkeit liegt in der Regel bei über 99,9 %.
  • Regelmäßige Audits. Es werden regelmäßig unabhängige Cybersicherheitsaudits durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Plattform vor neuen Bedrohungen geschützt ist.
  • DDoS-Schutz. Zum Schutz vor Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS) verwendet das Rechenzentrum ein dreistufiges Abwehrsystem, das bösartigen Datenverkehr automatisch erkennt und filtert, ohne den legitimen Zugriff zu verweigern, sodass die Plattform auch während eines Angriffs stabil und reaktionsschnell bleibt.

Die Einhaltung der ISO- oder IEC-Standards bedeutet, dass das Informationsmanagementsystem des Unternehmens die Vertraulichkeit, Integrität und Sicherheit der von ihm verarbeiteten digitalen Informationen gewährleistet.

Was Sie tun können, um Ihre Daten zu schützen

Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um Ihre Daten zu schützen. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen dringend Folgendes:

  • Verwenden Sie sichere Passwörter und halten Sie diese geheim.
  • Beschränken Sie Benutzerberechtigungen basierend auf Rollen.
  • Beschränken Sie den Systemzugriff auf bekannte IP-Adressen.
  • Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (verfügbar im Enterprise-Paket).
  • Melden Sie sich ab, wenn Sie das System nicht verwenden.
  • Erstellen Sie regelmäßig Backups über das System.
  • Kommunizieren Sie mit dem Support ausschließlich über das sichere integrierte Ticket-System.

Die wichtigsten Kernpunkte

  1. Cyberangriffe nehmen stark zu, wobei Hersteller zunehmend ins Visier geraten. KMUs müssen aufgrund begrenzter interner Ressourcen und wachsender Risiken der Datensicherheit Priorität einräumen.
  2. Cloud-Anbieter implementieren Sicherheit auf Unternehmensniveau, kontinuierliche Updates und regelmäßige Backups – Schutzmaßnahmen, die für kleine Unternehmen mit internen Systemen nur schwer und kostspielig zu realisieren sind.
  3. Sie unterstützen den Fernzugriff, lassen sich mit dem Wachstum des Unternehmens skalieren und erfordern keine interne Infrastruktur oder dediziertes IT-Personal, wodurch Kosten und Komplexität reduziert werden.
  4. Cloud-ERPs gewährleisten aktuelle Sicherheitspatches und konsistente Backups, wodurch das Risiko von Ransomware, Datenverlusten und Schwachstellen in Altsystemen minimiert wird.
  5. Naturkatastrophen, physische Eingriffe oder menschliches Versagen können lokale Systeme zerstören, während Cloud-Anbieter geografisch redundante Speicher und strengere physische Sicherheitsvorkehrungen bieten.
  6. Benutzer müssen starke Passwörter, rollenbasierten Zugriff, Zwei-Faktor-Authentifizierung und sichere Kommunikationsprotokolle implementieren, um die Sicherheitsvorteile der Cloud voll auszuschöpfen.

Häufig gestellte Fragen

Wenn Cloud-ERPs sicherer sind, warum bevorzugen einige Unternehmen dann immer noch lokale Systeme?

Einige Unternehmen entscheiden sich aufgrund der vermeintlichen Kontrolle über Daten, regulatorischer Anforderungen oder einer veralteten Infrastruktur für lokale Systeme. Ohne erhebliche Investitionen in die IT-Sicherheit kann diese Kontrolle jedoch zu einer größeren Anfälligkeit führen.

Welche konkreten Risiken bergen veraltete lokale Systeme?

Bei Altsystemen werden wichtige Updates oft nicht installiert, sodass bekannte Schwachstellen ungeschützt bleiben. Dies schafft einfache Einstiegspunkte für Cyberkriminelle und erhöht das Risiko von Datenverlusten, insbesondere wenn Backups schlecht verwaltet werden oder nicht außerhalb des Unternehmens gespeichert sind.

Sind Cloud-ERP-Systeme immun gegen Cyber-Bedrohungen?

Kein System ist vollständig immun, aber Cloud-ERPs bieten in der Regel einen wesentlich besseren Schutz durch dedizierte Cybersicherheitsteams, regelmäßige Audits und robuste Verschlüsselung. Ihre Infrastruktur ist so konzipiert, dass sie modernen Bedrohungen wirksamer standhält, als dies die meisten KMU alleine leisten können.

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Madis Kuuse

Madis ist ein erfahrener Autor und Übersetzer von Inhalten mit einem starken Interesse an Fertigung und Bestandsverwaltung. Er kombiniert wissenschaftliche Literatur mit seinem leicht verständlichen Schreibstil und teilt seine Erkenntnisse aus der Branche, indem er Lehrartikel für Anfänger und Experten in der Fertigung verfasst. Madis arbeitet mit Herstellern zusammen, um Fallstudien zur Prozessverbesserung zu schreiben, und hält sich über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen auf dem Laufenden, denen die Branche im täglichen Betrieb gegenübersteht.

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